Geben Sie gut auf sich acht!

Tipps & Hinweise

Wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Risiken kennen und in Ihrem Alltag die Erkrankung berücksichtigen. Ihr Arzt wird Sie auf die Bedeutung eines gesunden Lebensstils (Verzicht auf Rauchen, Vermeidung bzw. Abbau von Übergewicht, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung wie z. B. tägliche Spaziergänge) hingewiesen haben. Außerdem ist es wichtig, dass Sie die verordneten Herz-Kreislauf-Medikamente genau so, wie mit Ihrem Arzt besprochen, einnehmen. Ohne Rücksprache mit dem Arzt und medizinische Kontrolle kann das Absetzen der Medikamente oder eine Reduzierung der Dosis unabsehbare Folgen haben.

Denken Sie daran, dass Sie als Risikopatient stets besonders gefährdet sind und schon leichte Infekte schwere Schädigungen Ihrer Herzfunktion verursachen können. Beugen Sie daher Infektionen vor. Das bedeutet, dass Sie neben den empfohlenen Impfungen unbedingt die Hygieneregeln einhalten sollten: Halten Sie während der Coronapandemie und auch während einer Grippe- und Erkältungswelle ausreichend Abstand zu anderen Menschen und tragen Sie, wenn es eng wird, einen Mund-Nasen-Schutz. Besuchen Sie keine Menschen, die gerade an einer ansteckenden Krankheit leiden. Regelmäßiges Händewaschen oder -desinfizieren ist ebenfalls ein Muss – und zwar immer dann, wenn Sie von draußen nach Hause kommen, bevor Sie Speisen zubereiten, vor jedem Essen und nach dem Toilettengang.

Erkennen Sie Alarmsignale!

Die folgenden Beschwerden überschneiden sich teils bei Covid- 19, Grippe und Pneumokokkenerkrankungen, teils sind sie auch schon ohne Vorhandensein einer Infektion Symptome von Herzerkrankungen. Auf jeden Fall sollten Sie bei Auftreten bereits einzelner Symptome diese zeitnah durch einen Arzt abklären lassen:

  • Atembeschwerden, Kurzatmigkeit oder Luftnot bei Anstrengung und vor allem in Ruhe
  • trockener Husten
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen
  • allgemeine Schwäche
  • Fieber
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich
  • Wassereinlagerungen, besonders in den Beinen und nach dem Aufstehen
  • Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns
Aber auch, wenn sonstige Beschwerden auftreten, die Sie nicht einordnen können, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Lieber einmal zu häufig zum Arzt als einmal zu wenig. Außerhalb der Praxiszeiten können Sie jederzeit den kassenärztlichen Notdienst mit der bundeseinheitlichen Nummer 116117 kontaktieren.

Gehen Sie frühzeitig zum Arzt!

motortion - stock.adobe.com© motortion - stock.adobe.comEs ist nicht nur wichtig, dass eine mögliche Infektion früh erkannt wird. Ganz gleich, aus welchen Gründen sich Ihre Herzerkrankung verschlechtert – je früher Ihr Arzt die Therapie anpasst und ggf. weitere Maßnahmen veranlasst, desto besser kann der Krankheitsverlauf kontrolliert werden.

Lassen Sie sich daher trotz Coronapandemie nicht davon abhalten, Ihren Arzt aufzusuchen – gerade als Herzpatient gefährden Sie sich durch ängstliches, zögerliches Verhalten selbst. Notwendige Untersuchungen, Kontrolluntersuchungen und Eingriffe sollten Sie auf keinen Fall leichtfertig aus Angst vor einer möglichen Ansteckung hinausschieben. Das Risiko einer dramatischen Krankheitsverschlimmerung ist bei weitem höher als das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren – zumal in den Praxen und Kliniken Hygiene-, Test- und Impfmaßnahmen für hohen Schutz sorgen.

Bei plötzlich auftretenden Schmerzen kann jedes Zögern gefährlich werden.

Herzpatienten haben ein höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall!
  • Hinweise auf Herzinfarkt: akute Schmerzen im Brust- oder Oberbauchbereich, Atemnot, Übelkeit oder Erbrechen, Benommenheit oder Schwindel sowie plötzliche Schweißattacken
  • Hinweise auf Schlaganfall: plötzlich einsetzende Schwäche oder Lähmung auf einer Körperseite, Sprachschwierigkeiten, Sehstörungen, Schwindel mit Gangunsicherheit, Gleichgewichts- oder Koordinationsstörungen, plötzliche Bewusstseinstrübung bis zur Bewusstlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, plötzliche auftretende sehr starke Kopfschmerzen
Bei Herzinfarkt und Schlaganfall zählt jede Sekunde. Wählen Sie sofort die Notrufnummer 112, wenn Sie bei sich oder einer anderen Person diese Krankheitszeichen beobachten.
Auswirkungen der Coronapandemie auf die Herzmedizin

Im Vergleich zu den Vorjahren wurden während der Coronapandemie mehr Herzpatienten mit kardiogenem Schock, einer lebensbedrohlichen Komplikation, in ein Krankenhaus eingeliefert. Das Bremen STEMI-Register verzeichnet einen Anstieg um 54 Prozent. Außerdem wurden mehr Herzstillstände außerhalb der Klinik (Anstieg um 29 Prozent) erfasst. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern hängt die Zunahme dieser Ereignisse damit zusammen, dass viele Herzpatienten aus Angst vor einer Coronainfektion nicht rechtzeitig einen Arzt aufgesucht haben.

Linktipps

Allgemeine Informationen für Herzpatienten
Informationen zu Impfungen
Informationen zum Infektionsschutz
Broschüre zum Thema

In unserer neuen Broschüre erfahren Sie, warum Herzpatienten besonders infektanfällig und gefährdet für einen komplikationsreichen Verlauf der Infektionskrankheit sind und ihnen daher dringend zu Impfungen geraten werden muss.

Broschüre Impfschutz für Herzpatienten

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