Auch in Corona-Zeiten Warnzeichen des Herzens ernst nehmen und schnell handeln

Seniorenliga-Ratgeber für Herzpatienten

Bonn, 17.09.2021 Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, die Zahl der Erkrankten steigt wieder. Andere Erkrankungen geraten da in den Hintergrund. Die Deutsche Seniorenliga appelliert, dennoch bei Herzinfarkt-Verdacht wie auch bei Herzbeschwerden auf jeden Fall die medizinische Versorgung in Kliniken und Praxen in Anspruch zu nehmen und alle verpassten Routineuntersuchungen nachzuholen.

Keine Angst vor Ansteckung beim Arzt

Die Covid-Pandemie hat verdeutlicht, dass die frühzeitige und umfassende Versorgung von Herzpatienten von enormer Bedeutung ist*. Die Anzahl der Arztbesuche ging zurück, geplante Eingriffe mussten verschoben werden und viele Menschen mit akuten Herzproblemen scheuten sich, den Notruf zu wählen – aus Angst vor Ansteckung mit Covid oder wegen befürchteter pandemiebedingter Kapazitätsengpässe in den Kliniken. In der Folge stieg die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen an – auch wenn die Betroffenen nicht an
Covid-19 erkrankt waren.

Herz sollte immer höchste Priorität genießen

Akute Schmerzen in der Brust gelten als typisches Alarmsignal für einen Herzinfarkt. Doch etwa ein Drittel der Betroffenen hat beim Infarkt keine Brustschmerzen. Stattdessen verspüren sie Symptome wie Atemnot, Übelkeit oder Erbrechen, Benommenheit oder Schwindel sowie plötzliche Schweißattacken, die sich im Laufe der Zeit verstärken. Dass die Anzeichen für einen allmählich einsetzenden Herzinfarkt oft nicht als solche interpretiert werden, ist gefährlich. Denn der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung akuter Notfälle liegt vor allem im sofortigen Handeln. Je früher medizinische Maßnahmen ergriffen werden, desto schneller lässt sich das Herz-Kreislauf-System entlasten und umso mehr Herzmuskel und damit Pumpkraft des Herzens kann erhalten werden.

Infektionen belasten das kranke Herz

Trotz zunehmender Impfquote und spürbarer Lockerungen hat das Corona-Virus nicht an Gefährlichkeit verloren. Wer an einer Herzkrankheit leidet, gehört wie auch andere Menschen mit einer Grunderkrankung automatisch zur Risikogruppe, trägt also ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf. Um das Risiko einer Ansteckung möglichst gering zu halten, ist es für Herzpatienten deshalb besonders wichtig, die empfohlenen Regeln zu Verhalten, Hygiene und Abstand zu anderen Personen weiterhin einzuhalten. Vor allem aber halten medizinische Experten, etwa bei der Deutschen Herzstiftung, drei Impfungen für dringend angeraten: die Corona-Impfung, die jährliche Grippeimpfung sowie die Pneumokokkenimpfung.

Informativer Ratgeber für Herzpatienten

Um Herzpatienten nachdrücklich auf ihre Risiken hinzuweisen und sie zu überzeugen, auf ihr Herz zu achten, hat die Seniorenliga eine Informationskampagne mit der Broschüre „Impfschutz für Herzpatienten“ und Internetseite gestartet. Der Ratgeber zeigt auch auf, warum Experten dringend zu Impfungen raten und welche Beschwerden auf eine Verschlechterung des Herzens hindeuten, die unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden muss. Die Broschüre kann kostenfrei bei der Deutschen Seniorenliga e.V. auf dem Postweg oder über das Internet angefordert werden: DSL e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn. www.impfschutz-herzpatienten.de

* Hintergrund

Eine amerikanische Studie stellte fest, dass die Krankenhauseinweisungen wegen Herzschwäche um 35 Prozent zurückgingen. In Deutschland ist die Situation vergleichbar. In Hessen sank beispielsweise während des ersten Lockdowns die Zahl der Katheter-Eingriffe um 35 Prozent. Die Sterblichkeit infolge von Herzerkrankungen nahm im gleichen Zeitraum um 12 Prozent zu.

Broschüre zum Thema

In unserer neuen Broschüre erfahren Sie, warum Herzpatienten besonders infektanfällig und gefährdet für einen komplikationsreichen Verlauf der Infektionskrankheit sind und ihnen daher dringend zu Impfungen geraten werden muss.

Broschüre Impfschutz für Herzpatienten

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