Impfung gegen Grippe

SciePro - fotolia.com© SciePro - fotolia.com

Steckbrief Influenza

Grippe (Influenza) wird – im Unterschied zu banalen grippalen Erkältungsinfekten – von Influenza-A- und Influenza-B-Viren verursacht.

Die Virusverbreitung erfolgt vor allem über Tröpfcheninfektion (beim Husten, Niesen), aber auch über Schmierinfektion (etwa Weitergabe des Virus beim Händereichen über die Hand, in die wir gehustet oder geniest oder mit der wir uns die Nase geputzt haben).

Grundsätzlich besteht bei jeder Grippeerkrankung ein Risiko für Komplikationen wie Lungenversagen und Herzmuskelentzündung. Patienten mit Herzerkrankungen, vor allem mit Herzschwäche und fortgeschrittenen Herzerkrankungen, sind jedoch besonders gefährdet. Für sie kann die Erkrankung einen schweren bis lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Denn in einem körperlich ermatteten Zustand sind diese Patienten für Grippeviren und dadurch ausgelöste schwere Erkrankungen sehr anfällig. Die Grippeviren können – auch in Verbindung mit zusätzlichen bakteriellen Erregern (z. B. Pneumokokken) – eine Lungenentzündung verursachen. Diese gefürchtete Komplikation kann wiederum zu einer dramatischen Schädigung bzw. Verschlechterung der Herzfunktion führen. Zudem können Grippeviren das Herz auch unmittelbar schädigen.

Mögliche Folgen am vorgeschädigten Herzen können z. B. sein:

  • Herzinfarkt
  • Herzschwäche
  • Herzmuskelentzündung
Hohes Risiko für Herzinfarkt und Herzkomplikationen durch Influenza
  • Sehr viele der mit Grippe in Kliniken eingelieferten Patienten haben vorbestehende Herzerkrankungen.
  • Eine klinische Studie aus dem Jahr 2018 kam zu dem Ergebnis: Innerhalb einer Woche nach bestätigter Grippeinfektion war das Herzinfarktrisiko 6-mal höher. Am ausgeprägtesten zeigte sich das bei älteren Patienten, die bereits einen ersten Herzinfarkt hatten.
  • Eine weitere Studie mit 80 000 Patienten, die von 2010/2011 bis 2017/2018 mit Grippe in Kliniken eingeliefert worden waren, zeigte plötzliche, gravierende Herzkomplikationen bei ca. 12 Prozent dieser Patienten.

Neben den unmittelbaren bedrohlichen Folgen der Grippeerkrankung ist das Risiko hoch, dass der Gesundheitszustand langfristig beeinträchtigt und die körperliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt bleibt. Damit steigt, insbesondere bei älteren Patienten, das Risiko für Gebrechlichkeit und Pflegebedürftigkeit.

Deshalb: Lassen Sie sich als Herzpatient unbedingt jedes Jahr gegen Grippe schutzimpfen!
Grippeimpfung kann bei Herzschwäche Leben retten

Wie wichtig eine Grippeimpfung für Patienten mit Herzschwäche sein kann, zeigt eine Studie aus Dänemark. Die Studienteilnehmer wurden nach Feststellung ihrer Herzschwäche beobachtet. Es stellte sich heraus: In der Gruppe mit Patienten, die mindestens einmal eine Grippeimpfung erhalten hatten, war die Anzahl der Todesfälle (Mortalität) ca. 18 Prozent niedriger als bei den Nichtgeimpften. Das galt sowohl für die Gesamt- als auch die kardiovaskuläre Mortalität. Je regelmäßiger die Impfung über die Jahre hin erfolgte, desto mehr verringerte sich das Sterberisiko.

Der Grippeimpfstoff ist überwiegend ein "Totimpfstoff". Ein Totimpfstoff enthält abgetötete, nicht mehr vermehrungsfähige Erreger bzw. Teile davon und kann deshalb keine Grippe mehr hervorrufen. Der Geimpfte kann auch keine Impfviren mehr an andere weiterverbreiten.

Sherry Young - stock.adobe.com© Sherry Young - stock.adobe.comWegen dauernder leichter Veränderungen bei den Viren muss der Impfstoff den jeweils aktuell im Umlauf befindlichen Virenstämmen angepasst werden, um wirksam zu bleiben. Gemäß den Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) wird der Impfstoff in jeder Grippesaison neu zusammengestellt. Damit ist für die Bevölkerung jährlich eine Neuimpfung gegen Grippe erforderlich.

Meist wird die Grippeimpfung gut vertragen. Vorübergehend kann die Einstichstelle gerötet oder geschwollen sein oder leicht schmerzen. Manchmal treten auch Müdigkeit, Frösteln, Fieber, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen und andere erkältungsähnliche Symptome auf. Diese sind in der Regel aber nach wenigen Tagen wieder verschwunden.

Bitte beachten Sie:
  • Lassen Sie sich – immer in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt – jährlich vorzugsweise im Oktober oder November gegen Grippe impfen. Hat die Grippewelle noch nicht oder gerade erst eingesetzt, kann auch eine spätere Impfung Anfang des neuen Jahres durchaus Sinn machen.
  • Die Impfung erfolgt in der Regel in die Muskulatur des Oberarms (wie auch bei der Coronaimpfung), bei der Grippe kann sie aber außerdem subkutan ("unter die Haut") erfolgen, was z. B. bei Patienten, die Gerinnungshemmer nehmen, sinnvoll sein kann.
Broschüre zum Thema

In unserer neuen Broschüre erfahren Sie, warum Herzpatienten besonders infektanfällig und gefährdet für einen komplikationsreichen Verlauf der Infektionskrankheit sind und ihnen daher dringend zu Impfungen geraten werden muss.

Broschüre Impfschutz für Herzpatienten

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren.