Impfschutz gegen Covid-19

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Steckbrief Coronavirus

SARS-CoV-2 (Abkürzung für: Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus type 2) ist ein neuartiges Virus aus der Familie der Coronaviren.

Die Weiterverbreitung erfolgt vor allem über Tröpfcheninfektion (beim Husten, Niesen), weniger über Schmierinfektion (z. B., wenn Erreger von Hand zu Hand bzw. von Hand zu Mund weitergegeben werden).

SARS-CoV-2 ist Auslöser der Infektionskrankheit Covid-19 (Abkürzung für: Coronavirus Disease 2019; im deutschsprachigen Raum umgangssprachlich auch einfach „Covid“ oder „Corona“).

Covid-19 wird durch ein Virus mit Namen SARS-CoV-2 ausgelöst. Das Virus, das Anfang 2020 erstmalig als Auslöser einer neuen, schweren Atemwegserkrankung identifiziert wurde, hat sich innerhalb weniger Monate über den gesamten Globus ausgebreitet. Das Risiko einer Ansteckung ist hoch.

Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann ganz unterschiedliche Symptome verursachen – von leichter Abgeschlagenheit über Schnupfen, trockenen Husten, Halsschmerzen bis hin zu Geruchs- und Geschmacksstörungen, Fieber und schweren Atembeschwerden bei Belastung und auch in Ruhe.

Menschen mit einer Herzerkrankung gehören zu den Risikopatienten bei Covid-19-lnfektionen. Das heißt, sie haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf.

Das Coronavirus kann das Herz indirekt und direkt schädigen und damit den allgemeinen Gesundheitszustand verschlechtern sowie eine bestehende Herzerkrankung verschlimmern:

  • Das Coronavirus kann eine Lungenentzündung verursachen. Infolge der Lungenentzündung wird das Blut in der Lunge nicht mehr ausreichend mit dem eingeatmeten Sauerstoff angereichert. Damit die Organe dennoch mit der nötigen Menge an Sauerstoff versorgt werden, muss das Herz mehr Blut pumpen.
  • Das Coronavirus kann das Herz direkt angreifen und schädigen, indem es etwa die Blutgefäße des Herzens (Koronararterien) schädigt, die den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff versorgen.

Die Folgen: Das Herz ist überlastet. Es kann den infektbedingt erhöhten Anforderungen nicht mehr gerecht werden. Der körperliche Allgemeinzustand verschlechtert sich. Zugleich kann die Mehrarbeit und Überforderung des Herzens zur Verstärkung einer bereits vorhandenen Herzerkrankung führen. Erschwerend kommt hinzu, dass Herzkranke häufig weitere chronische Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus haben und damit gleich in mehrfacher Hinsicht Covid- 19-Risikopatienten sind.

Vor allem bei einer schweren Atemwegsinfektion, bei der eventuell künstlich beatmet werden muss, können gravierende Schäden am Herzen auftreten bzw. vorbestehende Herzerkrankungen sich deutlich verschlimmern. Dazu gehören z. B.:

  • kardiovaskuläre Erkrankungen der Blutgefäße (die das Herz mit notwendigem Blut und Sauerstoff versorgenden Blutgefäße sind geschädigt)
  • Herzmuskelentzündung
  • akuter Herzinfarkt (bei Patienten mit vorgeschädigten Blutgefäßen des Herzens erhöht SARS-CoV-2 das Risiko für plötzliche Gefäßverschlüsse deutlich)
  • Herzschwäche
  • Herzrhythmusstörungen

Nicht zu vergessen sind die möglichen Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung (Long-Covid- oder Post-Covid-Syndrom). Nach überstandener akuter Phase berichten Betroffene über Kopf- und Gliederschmerzen, anhaltende Müdigkeit, chronische Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, verminderte Leistungsfähigkeit, Atemprobleme, Geschmacks- und Geruchsstörungen. Ob und wie diese Symptome behandelt werden können und ob weitere Spätfolgen auftreten, wird sich erst in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. Studien legen allerdings nahe, dass schwere Krankheitsverläufe und auch Vorerkrankungen solche Langzeitsymptome wahrscheinlicher machen.

Covid-19 ist also nicht nur eine Atemwegs-/Lungenerkrankung! Sie kann auch das Herz bzw. Herz-Kreislauf-System beeinträchtigen – das bei Herzpatienten ohnehin geschwächt ist und nun zusätzlich belastet und geschädigt wird.
Deshalb: Lassen Sie sich als Herzpatient unbedingt gegen Corona schutzimpfen!

Alles spricht für die Coronaimpfung

Möglicherweise haben Sie, vielleicht gerade auch als Herzpatient, Bedenken gegenüber der Coronaimpfung und fürchten mögliche Impfreaktionen bzw. Nebenwirkungen. Herzerkrankungen sind jedoch kein Hindernis für eine Impfung. Vielmehr ist die Impfung angesichts der Gefährlichkeit von Covid-19 gerade für Risikopatienten besonders sinnvoll. Experten raten herzkranken Menschen entschieden zur Impfung mit einem der zugelassenen Impfstoffe, seien es nun mRNA-Impfstoffe oder Vektor-Impfstoffe. Welcher Impfstoff für Sie der richtige ist, sollten Sie vorab mit Ihrem Arzt besprechen. Alle Impfstoffe bieten eine gleich gute Schutzwirkung vor schweren Krankheitsverläufen und werden in der Regel gut vertragen. Das belegen Daten millionenfacher Coronaimpfungen weltweit, darunter Impfungen an zahllosen Patienten mit Herzerkrankungen oder Bluthochdruck.

Nach der Impfung kann es zu Impfreaktionen kommen. Zu den typischen Beschwerden gehören:

  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • (seltener) Fieber

Solche auch von anderen Impfungen bekannten Reaktionen sind zwar nicht angenehm, aber kein Grund zur Besorgnis – im Gegenteil: Sie zeigen an, dass die Impfung wirkt und das Immunsystem darauf reagiert. Meist verschwinden die Impfreaktionen schon nach sehr wenigen Tagen wieder. Und was ernsthafte mögliche Nebenwirkungen der Coronaimpfung anbetrifft: Bei diesen Impfkomplikationen wie überschießender allergischer Reaktion oder Hirnvenenthrombose handelt es sich um extrem seltene Fälle. Außerdem können Vorsichtsund Verhinderungsmaßnahmen das äußerst niedrige Risiko solcher Komplikationen noch weiter senken. Vor allem aber gilt, und das ist das Entscheidende:

Die Schutzwirkung der Coronaimpfung überwiegt das Nebenwirkungsrisiko bei Weitem! Gerade Herzpatienten haben angesichts des hohen Risikos lebensbedrohlicher Covid-19-Verläufe einen besonders deutlichen Nutzen von der Coronaimpfung.

Bitte beachten Sie:

  • Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über die Coronaimpfung. Sowohl die Art des Impfstoffes als auch der Impftermin sollten mit ihm abgestimmt sein. Klären Sie mögliche Fragen zur Medikation rund um die Impfung.
  • Bringen Sie Ihren Medikationsplan mit zur Impfung.
  • Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, dürfen Sie diese nicht eigenmächtig absetzen. Das gilt auch für Gerinnungshemmer.
  • Gerinnungshemmer erhöhen das Blutungsrisiko. Um dieses Risiko bei der Impfung zu minimieren, sollten Sie den Impfarzt auf Ihren Gerinnungshemmer hinweisen. Er wird dann eine sehr feine Injektionskanüle verwenden. Nach der Impfung sollten Sie 5 Minuten auf die Einstichstelle drücken und 30 Minuten nachbeobachtet werden.
  • Falls zur Impfung ein zweiter Impftermin gehört, nehmen Sie auch diesen unbedingt wahr, damit Sie einen vollständigen Impfschutz haben.
Broschüre zum Thema

In unserer neuen Broschüre erfahren Sie, warum Herzpatienten besonders infektanfällig und gefährdet für einen komplikationsreichen Verlauf der Infektionskrankheit sind und ihnen daher dringend zu Impfungen geraten werden muss.

Broschüre Impfschutz für Herzpatienten

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